Die Brewers of Europe, Dachverband der europäischen Brauer, haben der EU-Kommission eine umfassende Selbstverpflichtung zur Kennzeichnung von Bieren und Biermischgetränken vorgelegt. Das offiziell in Brüssel unterzeichnete „Memorandum of Understanding“ der Brewers schreibt das Ziel fest, bis zum Jahr 2022 europaweit alle in Flaschen oder Dosen verpackten Biere mit Zutaten- und Kalorienangaben zu versehen.
Das Memorandum unterzeichneten sowohl Vertreter nationaler Brauereiverbände als auch Mitgliedsbrauereien. Für Deutschland nahm an dem Festakt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes (DBB), Holger Eichele, teil. Er wurde begleitet von Michael Schürer, Präsident des Baden-Württembergischen Brauerbundes, als Repräsentant der Mitgliedsverbände des DBB, sowie von Frank Matthias, Leiter Brand-Management National der Paulaner Brauerei Gruppe in München, als Vertreter der Direktmitglieder des DBB.
Innerhalb der EU sind nach einer aktuellen Statistik der Brewers of Europe bisher rund 60 Prozent der in Flaschen oder Dosen abgefüllten Biermenge mit Kalorienangaben versehen. Eine Zutatendeklaration ist sogar bei 85 Prozent der Biere vorhanden. In Deutschland hingegen sind bereits seit 25 Jahren sämtliche Biere mit einem Zutatenverzeichnis versehen, auf gesetzlicher Grundlage. Bundesregierung und EU-Kommission haben an die Hersteller aller alkoholischer Getränke appelliert, der Initiative der Brauer zu folgen.
In Deutschland war die Initiative der Brauer im Januar 2019 offiziell gestartet. Der Deutsche Brauer-Bund und der Verband Private Brauereien Deutschland hatten das Projekt gemeinsam auf der Grünen Woche in Berlin präsentiert. Beide Verbände empfehlen ihren Mitgliedsbetrieben, künftig auf freiwilliger Basis alle Biere und Biermischgetränke auf dem Etikett mit der Angabe des Brennwertes (Joule/Kalorien) zu versehen. „Schon heute stehen im Unterschied zu anderen alkoholischen Getränken bei jedem deutschen Bier dessen Zutaten auf dem Etikett. Künftig wird auch der Brennwert gekennzeichnet als Beitrag der Brauer zu besserer Verbraucherinformation und mehr Transparenz“, so DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele. Die Umsetzung sei auf breiter Front angelaufen, erste Biere mit der Kalorienangabe bereits auf dem Markt. Der DBB geht davon aus, dass bis 2020 eine breite Sichtbarkeit der Brancheninitiative erreicht werden kann.