Noch im dritten Quartal dieses Jahres hoffen die beiden dem Coca-Cola-Verbund angehörenden Abfüller Femsa und Andina nach Zustimmung der Kartellbehörden die brasilianische Craft-Beer-Marke „Therezópolis“ zu übernehmen. Das Unternehmen wurde 1912 von Alfredo Claussen, dem Nachfahren einer dänischen Einwandererfamilie, gegründet und braut als einziges Produkt das Pilsbier „Therezópolis Gold“ nach dem deutschen Reinheitsgebot. Es verfügt in dem Städtchen Teresópolis, nördlich von Rio de Janeiro, außer seiner Braustätte auch über den rustikalen Ausschank „Vila Sankt Gallen“.
Die Übernahme von „Therezópolis“ bildet eine weitere Etappe der Strategie von Femsa und Andina zur Erweiterung ihres Biersortiments, denn bereits im Juli schlossen die beiden Firmen ein Vertriebsabkommen für Brasilien mit Heineken. Im Rahmen dieses Abkommens dürfen sie neue Biersorten produzieren und vertreiben, nachdem sie jetzt schon die zu Heineken gehörenden Marken „Kaiser“, „Bavaria“ und „Sol“ an Einzelhandel und Gaststätten liefern. Dagegen bleiben die Marken „Heineken“ und „Amstel“ weiterhin im Besitz der Niederländer.
Nach Erhebungen von Euromonitor macht Brasiliens Craft-Beer-Konsum bisher zwar nur 2,5 Prozent vom gesamten Biermarkt aus, expandiert aber rasch. Da Letzterer zudem bis 2025 ein Jahresvolumen von 14,7 Mrd. Litern erreichen könnte, ist das Interesse der AfG-Lieferanten daran durchaus verständlich.