Angesichts der Nachricht über den Austritt der genossenschaftlichen Verbände vom 22. Juni äußert Klaus Schneider, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, sein Bedauern über diese Entscheidung: „Für die Weinbranche wird es durch die Spaltung sicherlich nicht einfacher, ihre Interessen gegenüber der Politik durchzusetzen. Die Entscheidung bedeutet eine Schwächung der Erzeuger. Der Deutsche Weinbauverband ist und bleibt dennoch die berufsständische Vertretung aller deutscher Winzer.“
Die genossenschaftliche Seite hatte dem DWV in einer Pressemitteilung vorgeworfen, dass die genossenschaftlichen Positionen zuletzt nahezu keine Rolle mehr in der Ausrichtung des DWV gespielt hätten. Angesichts dieser Äußerung bringt der Weinbaupräsident sein Unverständnis zum Ausdruck: „Die genossenschaftliche Seite hat sich stets in den demokratischen Meinungsbildungsprozess beim DWV positiv eingebracht und hat an Positionen und den vielfach einstimmig gefassten Gremienbeschlüssen mitgearbeitet.“
Sein Bedauern äußerte Schneider ebenfalls darüber, dass auch das letzte Spitzengespräch Anfang Juni leider nicht zu einer Konkretisierung von Forderungen oder Kritikpunkten der Genossenschaftsseite an den Weinbauverband geführt habe.
Man wolle nun nach vorne blicken, so DWV-Generalsekretär Christian Schwörer: „Es ist klar, dass in Zukunft weiterhin ein Austausch der Weinbauseite mit den Genossenschaften stattfinden muss, auch wenn wir ab dem nächsten Jahr getrennte Wege gehen werden.“ Der Weinbauverband könne insbesondere aufgrund der bereits begonnenen personellen Neuaufstellung (auch durch den Generationswechsel) mit den geminderten Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen umgehen.