Jetzt erst recht – so könnten vielleicht die Beweggründe von Florian Albrecht beschrieben werden, der in Passau einen sogenannten "Bierdosen-Flashmob" organisiert hat. Am Montag trafen sich deshalb auf dem Passauer Nibelungenplatz rund 100 trinkwillige Demonstranten, um genau um 18:15 Uhr eine Dose Bier auf Ex zu trinken.
Der Grund: Albrecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter der juristischen Fakultät an der Universität Passau, wollte mit dieser Aktion auf die zunehmende Privatisierung öffentlicher Plätze aufmerksam machen. Schließlich sollten Polizei und Staat für die Einhaltung von Recht und Ordnung sorgen und nicht private Sicherheitsdienste. Zur Erklärung: Der Passauer Nibelungenplatz gehört einer privaten Firma. Allerdings locken daran angrenzende Gaststätten oder ein Kino dort immer wieder Menschen auch zum Verweilen und zu gelegentlichem Alkoholkonsum an. Letzteres hatte das Unternehmen aber jüngst verboten.
Die als Demo angemeldete Veranstaltung verlief friedlich und dauerte nur rund acht Minuten. Die Teilnehmer tranken ihre Dose Bier und verließen den Ort danach direkt wieder. Zuvor hatte der Eigentümer des Platzes noch versucht, die Aktion gerichtlich zu stoppen – scheiterte aber am Bundesverfassungsgericht.