Die Beschlüsse von Bund und Ländern zur am 2. November in Kraft getretenen Schließung von Gaststätten, Bars, Clubs, Diskotheken und Kneipen haben nicht nur für die Gastronomie dramatische Auswirkungen. Auch die Getränkewirtschaft mit mehreren tausend mittelständischen und handwerklichen Betrieben wird durch die Maßnahmen massiv belastet. Die Verbände der Getränkewirtschaft − Verband Deutscher Mineralbrunnen, Deutscher Brauer-Bund, Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels, Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke, Verband Private Brauereien Deutschland und Verband der deutschen Fruchtsaftindustrie − erklären sich solidarisch mit Gastronomie und Hotellerie und fordern wirksame Hilfen sowie klare Perspektiven.
Begründet wurde der Teil-Lockdown und die damit verbundene erneute Schließung der Gastronomie von Bund und Ländern damit, dass im Gegenzug andere Bereiche der Wirtschaft und der Gesellschaft geöffnet bleiben können. Wenn der Staat mit Blick auf das Gemeinwesen gezielt einen einzelnen Wirtschaftsbereich besonderen Belastungen aussetze, stehe er in der Pflicht, die betroffenen Betriebe und Mitarbeiter auch in besonderem Maße zu unterstützen, heißt es. Die unterzeichnenden Getränkeverbände begrüßen die Absicht der Bundesregierung, „massiv wirtschaftliche und finanzielle Hilfe anzubieten“ und erwarten, dass die angekündigten Hilfen schnell und unbürokratisch auf den Weg gebracht werden. Es müsse jedoch auch sichergestellt sein, dass über die Gastronomie hinaus ähnlich schwer betroffene Betriebe der (Liefer-)Kette eine Unterstützung erhalten, die diesen Namen verdient und das Überleben dieser Betriebe sichere.
Gaststätten und Hotels, Kneipen und Bars, Clubs und Caterer, Event- und Konzertveranstalter, Getränkewirtschaft und andere Zulieferer – sie alle brauchen nicht nur Unterstützung, sondern auch eine klare Perspektive für die Zukunft, so die Verbände. Viele dieser familiengeführten Unternehmen stünden in der Corona-Krise am Abgrund und erwarten eine Politik mit Augenmaß, die bereit sei zu einer ehrlichen Analyse der Situation, einschließlich der zeitlichen Horizonte, und einer offenen Diskussion notwendiger Maßnahmen. Ziel müsse es sein, Unsicherheit zu ersetzen durch Strategien, die den Gesundheitsschutz der Bevölkerung sicherstellen und gleichzeitig das Überleben von unverschuldet in Not geratenen Betrieben, heißt es abschließend.