Die deutschen Mineralbrunnen warnen vor einer Gefährdung der Mineralwasservorkommen durch die Frackingpläne der Bundesregierung. In der Anhörung des Bundesumweltministeriums und des Bundeswirtschaftsministeriums zum Frackinggesetzentwurf forderte der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) deshalb erneut ein bundesweites Verbot sämtlicher Fracking-Maßnahmen in Einzugsgebieten von Mineralwasservorkommen. Unterstützt wird die Forderung durch eine Stellungnahme von Geologen der Wasser und Boden GmbH, die den Gesetzentwurf als unzureichend bewertet haben. Sachverständiger Dr. Karl-Heinz Köppen kritisiert, dass der Gesetzentwurf in erster Linie Gefahrenherde an der Erdoberfläche berücksichtige. Fracking finde aber in der Tiefe statt, wo sich auch Mineral- und Heilwasservorkommen befänden. Das Einbringen chemischer Frackingflüssigkeiten und damit verbundene Kettenreaktionen, die andere Stoffe wie Benzol im Untergrund freisetzen können, gelten als große Gefahr für die natürlichen, unterirdischen Mineralwasservorkommen. Köppen verlangt daher: „Sollten Frackingaktivitäten genehmigt werden, müssen dafür die realen Einzugsgebiete von Mineralwasservorkommen – die oberirdischen als auch die unterirdischen – berücksichtigt werden. Das ist aktuell nicht gegeben und das Risiko für eine Verunreinigung von Mineralwasser durch Fracking daher hoch.“ VDM-Geschäftsführer Stefan Seip verweist darauf, dass Mineralwasser als Naturprodukt besonders schützenswert sei. „Mineralwasser ist ein ursprünglich reines Naturprodukt und darf nicht aufbereitet werden, dafür erhält es eine amtliche Anerkennung. Eine Verunreinigung durch Fracking könnte folglich nicht mehr revidiert werden,“ so Seip.