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Pfungstädter verlässt Schutzschirmverfahren

Die Pfungstädter Brauerei kann das Schutzschirmverfahren verlassen und Anfang Dezember neu starten, wie das Unternehmen mitteilt. Die Gläubiger haben dem von der Geschäftsführung mit der Restrukturierungskanzlei Schiebe und Collegen erarbeiteten Insolvenzplan zugestimmt. Neuer Eigentümer wird der hessische Anlagenbauer Lauer.

Nach der einstimmigen Entscheidung der Gläubiger hat das Amtsgericht Darmstadt den Insolvenzplan bestätigt. Die südhessische Brauerei konnte sich damit im Schutzschirmverfahren von allen Schulden befreien. Vor allem möchte Lauer, der in der benachbarten Gemeinde Seeheim-Jugenheim auch Anlagen für Brauereien fertigt, in die Brauerei investieren, um mit modernster Technik Premiumbiere zu brauen, wie es heißt. In den historischen Gebäuden plant er einen BrewPub mit Craft-Brauerei und Biergarten und im Industriegebiet Pfungstadt einen CO2-neutralen Brauereineubau mit modernem Abfüll- und Logistikzentrum. Geplant ist eine Braukapazität von rund 200.000 hl, die deutlich unter der bisherigen Kapazität von 450.000 hl liegt.

Weiterhin werden 46 der 78 Vollzeitkräfte übernommen. Zusätzlich hat Lauer fünf weitere Mitarbeiter in der Lauer GmbH übernommen. Fünf weitere Mitarbeiter sind im September in eine neu gegründete Transfergesellschaft gewechselt.

Seit 2. Juni befand sich die 1831 gegründete Brauerei im Schutzschirmverfahren. Wesentliche Ursache der Unternehmenskrise sei der sinkende Bierabsatz gewesen. Trotz Kostensenkungen, Repositionierung und neuer Absatzmärkte im Ausland litt das Unternehmen unter der allgemeinen Marktentwicklung. Die Corona-Krise habe die Situation dann weiter verschärft.