Der Jahrgang 2020 hat in den 13 deutschen Weinbaugebieten einen Weinmostertrag von 8,5 Mio. hl Weinmost hervorgebracht. Dies teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis der Erhebungen des Statistischen Bundesamtes mit. Damit liegt die finale Erntemenge 2 Prozent unter dem zehnjährigen Mittel von 8,7 Mio. hl und 2 Prozent über der Vorjahresernte. Bezogen auf die im Ertrag stehende Rebfläche von 100.705 Hektar in Deutschland ergibt sich ein durchschnittlicher Ertrag von 84 hl je Hektar.
Die Erntemenge entfällt zu zwei Dritteln auf Weißmost und zu einem Drittel auf Weinmost von roten Trauben. Die fünf bedeutendsten Rebsorten in Deutschland haben mit 5,3 Mio. hl einen Anteil von 62 Prozent an der Gesamterntemenge. Rund ein Viertel der Weinmostproduktion (2,1 Mio. hl) stammt von Deutschlands wichtigster Rebsorte Riesling. Vom Müller-Thurgau wurden 1,1 Mio. hl geerntet, 0,8 Mio. hl vom Dornfelder, 0,7 Mio. hl von der Sorte Spätburgunder und 0,5 Mio. hl vom Grauburgunder.
Eine differenzierte Betrachtung der Ernteergebnisse nach Anbaugebieten zeigt recht große Unterschiede im Vergleich zu den Vorjahreserträgen. Sie reichen von einem Plus von 33 Prozent an der Mosel bis hin zu einem Minus von 22 Prozent in Franken. Zurückzuführen ist dies insbesondere auf die sehr unterschiedliche Niederschlagsverteilung im vergangenen Jahr sowie zusätzliche Spätfrostschäden, die insbesondere in Franken, Saale-Unstrut und Sachsen sowie in Teilen Württembergs für zusätzliche Ertragseinbußen geführt haben.
Qualitativ wird der Weinjahrgang 2020 in allen Qualitätsstufen als sehr gut eingestuft. Die Weißweine präsentieren sich ausgesprochen sortentypisch, gut ausbalanciert mit einer intensiven Frucht. Die roten Sorten profitierten im vergangenen Jahr besonders von der warmen Witterung. Die Weinfreunde können sich auf farbintensive 2020er Rotweine mit einer intensiven Beeren-Aromatik und samtiger Textur freuen.