Der „Deutsche Innovationspreis für Klima und Umwelt“, verliehen vom Bundesumweltministerium in Berlin, geht in diesem Jahr nach Südbaden, genauer gesagt nach Teningen bei Freiburg. Hier sitzt die Leibinger GmbH, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Befüllen von Getränkeflaschen zu revolutionieren und umweltschonender zu gestalten.
Geschäftsführer und Inhaber Benedikt Leibinger hatte es schon länger aufgestoßen, dass für das Befüllen von Getränkeflaschen bis heute die wenig klimafreundliche CO²-Methode verwendet wird.
Die Lösung: Der Hersteller für Abfüllanlagen presst einen flaschengroßen Ballon in das Getränkebehältnis. Der Ballon wird mit einfacher Umgebungsluft bis an die Innenwände der Flasche aufgeblasen (oder andersherum durch ein Vakuum gedehnt); dann wird die Flüssigkeit in den Zwischenraum zwischen Ballon und Flasche gefüllt - bis der Ballon schließlich durch den Fülldruck entleert und die Hülle wieder der Flasche entzogen ist.
Dieser Vorgang macht nicht nur das schädliche CO2 restlos überflüssig - er erlaubt auch einen vier bis zehn Mal schnelleren Abfüllvorgang und bietet hierbei einen 95- bis 99,9-prozentigen Luftausschluss. Die Befüllung wird so durch die Gas- und Zeiteinsparung nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch deutlich billiger.
Das Bundesumweltministerium, beraten durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), begründet die Verleihung des Deutschen Innovationspreis mit folgenden Worten: “Das sogenannte Balloon-Style®-Verfahren der Leibinger GmbH kommt im Gegensatz zur herkömmlichen Flaschenfüllung ganz ohne CO² aus – und leistet damit einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz."
Noch ist die Leibinger GmbH mit rund fünfzehn Mitarbeitern und zwei Millionen Euro Jahresumsatz ein kleines Unternehmen, das zum Beispiel den Sekthersteller Deutz & Geldermann in Breisach beliefert.
Die GmbH besteht erst seit 2008, ging jedoch aus dem 1909 in Mannheim gegründeten Traditionsunternehmen „Winterwerb, Streng & Co.“ hervor.