Meckatzer Löwenbräu hat am 23. Oktober mit „der größten Investition der gesamten Unternehmensgeschichte“ begonnen, wie Brauereichef Michael Weiß es ausdrückt. Die Rede ist von einer 12 Mio. Euro-Investition in den Neubau eines Gär-, Lager- und Hefekellers auf dem Gelände der Brauerei. Im Fokus der Baumaßnahme steht die Modernisierung der bestehenden Anlage aus dem Jahr 1975 im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ressourceneinsatz sowie die Qualitätssicherung durch optimierte Brauprozesse.
In eineinhalb Jahren Bauzeit soll ein 22 Meter hohes, 30 Meter breites und 27 Meter langes Gebäude auf dem Firmengelände entstehen. „Wir haben aktuell gewachsene Strukturen, die eine hervorragende Bierqualität hervorbringen“, erklärt Michael Weiß „jedoch machen die baulichen Eigenschaften des jetzigen Gebäudes zunehmend gleichbleibende Produktions- und Arbeitsprozesse schwierig.“ So müssen beispielsweise die Gär- und Lagertanks mit einem hohen energetischen Aufwand auf die für den Meckatzer Qualitätsmaßstab ideale Temperatur heruntergekühlt werden. „Wir können dann mit modernster Technik Prozesse besser kontrollieren, Temperaturen besser halten und gleichzeitig Energie sparen“, so Braumeister und Projektleiter Max Stör. Das ganze Gebäude sei energetisch und prozessorientiert optimiert. Durch die Senkung des Kältebedarfs und somit des Strombedarfs sollen beispielsweise 125,8 MWh und 60 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.
„Darüber hinaus können wir mit dem neuen Hefekeller unsere selbst gezüchtete Hefe als wichtigster Bestandteil des Brauprozesses bis zur Gärung auf einem ganz anderen Niveau managen“, erklärt Stör. Die Technik ersetze jedoch nicht den Menschen, sondern diene den Brauern bei der Ausübung ihres Handwerks. Deshalb hat die Meckatzer Löwenbräu bereits in der Planungsphase des Projekts damit begonnen, die Belegschaft im Hinblick auf weitergehende Prozesserfordernisse und Kundenanforderungen aufzustocken. Mit Bezug des Neubaus soll die Zahl der Mitarbeiter um 10 Prozent gestiegen sein. Durch die Auswahl regionaler Partner und Dienstleister legt Meckatzer zudem viel Wert darauf, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt. So gehen allein 8 Mio. Euro der Investitionssumme an Handwerker in der unmittelbaren Region Allgäu, Bodensee, Oberschwaben und Vorarlberg, 4 Mio. fließen in das erweiterte Umfeld. „Aus meiner Sicht ist das ein klares Bekenntnis an die Leistungsfähigkeit unserer Heimat“, so Weiß.
Gestalterisch spiele das Allgäu am Neubau übrigens auch eine große Rolle. Der komplette Kubus soll mit den für das Allgäu typischen Holzschindeln verkleidet werden. „Ziel ist, uns bei der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit gemäß unserer EMAS-Zertifizierung auch durch den Neubau zu verbessern“, fasst Weiß die Pläne zusammen.