Bislang wurden Opioide aus Schlafmohn gewonnen. Nun haben Wissenschaftler aus den USA herausgefunden, dass sich Morphin, Codein und andere Schlafmohn-Substanzen von Mikroorganismen aus Glukose produzieren lassen. Durch gentechnische Veränderung haben Forscher Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae) dazu gebracht, aus Glukose die Schlafmohn-Substanz Reticulin zu produzieren – den Vorläufer vieler Opioide und anderer Arzneien wie Antibiotika.
Die biotechnologische Herstellung solcher Stoffe sei nur eine Frage der Zeit, so das Team um John Dueber von der Universität von Kalifornien in Berkeley. Die weiteren Schritte – zu Morphin oder anderen Substanzen – seien eher Formsache. Dies erleichtere die illegale Produktion vieler Drogen, mahnen Experten und fordern eine staatliche Kontrolle solcher Hefestämme.