Vom Weinjahrgang 2019 wird es hierzulande bundesweit nur einen einzigen Eiswein geben. Das Weingut Zimmerle aus dem württembergischen Remstal hat am 22. Januar bei -8 °C Eisweintrauben der Sorte Riesling mit einem Mostgewicht von 155 Grad Oechsle gelesen. Die Erntemenge lag bei unter 100 Litern, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt.
„Darüber hinaus ist uns kein weiterer Winzer aus einem der 13 deutschen Weinbaugebiete bekannt, dem es gelungen ist, in diesem milden Winter Eiswein zu produzieren, weil die erforderliche Mindesttemperatur von -7 °C nicht erreicht wurde“, erklärte Ernst Büscher vom DWI. Die Bedingungen für die Eisweinproduktion waren in den letzten Jahren schon öfter nicht optimal, aber es konnten zumindest punktuell immer noch gefrorene Trauben für diese Spezialität geerntet werden.
Ein Problem für die Eisweinproduktion sei auch, dass sich in den letzten Jahren die Termine für eine mögliche Eisweinlese immer öfter bis in den Januar und Februar hinein verschoben haben, während gleichzeitig die Trauben tendenziell immer früher reif werden. Dadurch wird der Zeitraum, den die Trauben in einem gesunden Zustand bis zu einer möglichen Eisweinlese überstehen müssen, immer länger.
Eisweine spielen insbesondere für die Reputation der Erzeuger eine große Rolle und werden auch international hoch geschätzt. Sie erzielen in Weinwettbewerben regelmäßig höchste Bewertungen und bei Weinauktionen oftmals Rekordpreise. Zu den wichtigsten Absatzmärkten im Ausland zählen Japan und China sowie die skandinavischen Länder oder auch die USA. An der Gesamterntemenge haben Eisweine wegen der von Natur aus niedrigen Erträge nur einen sehr geringen Anteil von oftmals unter 0,1 Prozent.