Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) wirft der Radeberger Gruppe KG vor, Einwegflaschen der Biermarke Corona Extra als Mehrwegflaschen zu vertreiben und damit den Verbraucher bewusst zu täuschen. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation forderte den Getränkekonzern deshalb auf, eine strafbewährte Unterlassungserklärung abzugeben und die Irreführung sofort zu beenden. Nach Recherchen der DUH würden die in Deutschland verkauften Corona-Flaschen entgegen der Behauptung von Radeberger nicht wiederbefüllt, obwohl sie seit Jahren mit dem Mehrweg-Pfandsatz von 8 Cent pro Flasche belegt seien. Damit täusche der Braukonzern jedes Jahr seine Kunden und missbrauche das Image der ökologisch vorteilhaften Mehrwegflaschen, so die DUH.
Darüber hinaus erschleiche sich die größte deutsche Brauereigruppe zu Lasten ehrlicher Mehrweg-Brauereien durch die angeblichen Mehrwegflaschen einen erheblichen Verkaufsvorteil von über 4 Euro pro Bierkasten. Nach der Verpackungsverordnung hätte Radeberger für die ökologisch nachteiligen Einwegflaschen ein Pfand in Höhe von 25 Cent erheben müssen, tatsächlich nimmt man nur 8 Cent pro Flasche. Der Einkaufspreis eines Kasten Bieres sei damit deutlich geringer. Zudem müssten die Flaschen an einem Rücknahmesystem für Einwegflaschen teilnehmen, was ebenfalls Kosten verursache.