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Deutsche Werkzeugmaschinenindustrie erfindet sich neu

Unter dem Motto ‚verlässlich, dynamisch, wertvoll‘ feierte der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) In Frankfurt am Main sein 125-jähriges Bestehen. Vierhundert geladene Gäste aus Industrie, Wissenschaft, Medien und Verbänden waren anwesend.

Schwerpunkt der Veranstaltung war die Wettbewerbsfähigkeit für die deutschen Werkzeugmaschinenhersteller und eine intensive Auseinandersetzung mit den dem Aktionsfeld der Hersteller: Märkte, Maschinen und Menschen.
‚Aus einer Position der Stärke heraus gilt es für die deutschen Werkzeugmaschinenhersteller, die Veränderungen in den Märkten, bei den Kunden, der Technik und den Produkten zu nutzen, um neue Chancen für mehr Wettbewerbsfähigkeit zu generieren‘, sagt Dr. Heinz-Jürgen Prokop, Vorsitzender des VDW.

Eine der großen Aufgaben für die Zukunft ist die Erschließung neuer Wachstumsmärkte. Die Branche sei im Moment mit starken Verschiebungen in der Exportstruktur konfrontiert, so die Analyse des Vorsitzenden. China war seit 2003 der größte Exportmarkt für die deutschen Hersteller, verliert jedoch an Gewicht. Dies gilt auch für Russland, bisher drittgrößter Markt. Auch die Hoffnung auf Reindustrialisierung der USA blieb bisher unerfüllt.

Vielversprechend sei jedoch  das große Potential der Asean-Region und Indiens. Kunden müssen aber mit besseren Angeboten überzeugt werden.
‚Das heißt mehr Engagement, mehr Präsenz, mehr Investitionen und ggf. auch mehr Kooperationen, im Fall, dass ein Mittelständler nicht alles Erforderliche allein stemmen kann‘, sagt  Prokop.

Wichtig sei auch neuen Kundennutzen zu generieren. Durch bessere Vernetzung bietet Industrie 4.0 dafür große Chancen.
‚Wie im privaten Leben auch, können sehr viele Tätigkeiten vereinfacht oder sogar automatisiert werden,‘ so Prokop. Die Maschinen dürfen nicht mehr allein im Fokus stehen. Vielmehr müssen sie optimal in die Intralogistik eines Unternehmens eingebettet werden. Die wertvollste Ressource für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie sind gut ausgebildete und qualifizierte Mitarbeiter. Die schnellen technischen Veränderungen im Zusammenhang mit Industrie 4.0 verlangen jedoch auch neue Kompetenzen von ihnen.

Vor diesem Hintergrund fordert Prokop dringend eine Exzellenzinitiative für die berufliche Bildung. Dazu gehöre die Stärkung des Images der Berufsausbildung und technischer Berufsbilder. Vor allem gelte es jedoch, eine ausreichende Finanzierung der Berufsschulen für Ausstattung und Weiterbildung zu sichern, damit junge Menschen auf dem neuesten Stand der Technik ausgebildet werden können.



VDW Vorsitzender Dr. Heinz-Jürgen Prokop