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Herausforderungen und Trends für Industrieservice in der Industrie 4.0

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML hat im Auftrag des Wirtschaftsverbandes für Industrieservice (WVIS) die Studie ‚Herausforderungen und Trends für den Industrieservice in der Industrie 4.0‘ durchgeführt. Die zentralen Erkenntnisse führen zu der Empfehlung, dass neue Pfade für die Instandhaltung erschlossen werden, indem Mitarbeiter mit den verfügbaren Daten und Technologien im Einsatz zielgerichtet unterstützt werden.

‚Die technische Komplexität von Anlagen und Maschinen wächst kontinuierlich an. Gleichzeitig verringern sich Innovationszyklen und neue Technologien werden in immer kürzeren Abständen in der Produktion eingesetzt‘, so Dr. Thomas Heller, Abteilungsleiter im Bereich Anlagen- und Servicemanagement am Fraunhofer IML. ‚In Kombination mit der immer intensiveren Einbindung von IT und der Vernetzung von Aggregaten auf dem Shopfloor ergeben sich völlig neue Anforderungen an die Qualifikation und die Unterstützung von Instandhaltern – wir brauchen hochqualifizierte Fachkräfte im Industrieservice‘, bilanziert Heller.

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels gewinnen dadurch zwei Aspekte zusätzlich an Brisanz: die Sicherung einer ausreichenden Anzahl gut ausgebildeter Instandhalter für die Zukunft sowie die Speicherung und der Transfer vorhandenen Wissens bestehender Mitarbeiter auf Nachwuchskräfte. Das größte Potenzial zur Bewältigung dieser Herausforderungen liegt dabei in den verfügbaren Daten der Industrie 4.0.

Die systematische Auswertung von Daten bietet unter anderem die Möglichkeit mehr über das Verhalten und den Zustand technischer Anlagen zu erfahren, früher über Veränderungen informiert zu sein und ungeplante ‚Feuerwehreinsätze‘ in präventive Wartungsmaßnahmen umzuwandeln. ‚Die systematische Auswertung und Nutzung der Daten vom Shopfloor öffnet industriellen Servicedienstleistern nicht nur wirtschaftlich neue Möglichkeiten durch neue Geschäftsmodelle’, beschreibt Dr. Reinhard Maaß, Geschäftsführer des WVIS, diese Entwicklung. ‚Es ergeben sich  ebenso Chancen für die Mitarbeiterqualifikation indem Daten den Lernprozess unterstützen oder gar fehlendes Erfahrungswissen kompensieren können. Außerdem führt die zuverlässigere Planbarkeit von Instandhaltungseinsätzen zu deutlich stabileren Arbeitszeiten – der Industrieservice wird dadurch familienkompatibel und zeigt sich neben den neuen, IT-basierten Arbeitsplätzen endlich auch im operativen Bereich für potenzielle MitarbeiterINNEN als Arbeitgeber wesentlich attraktiver.‘

Insgesamt birgt die Industrie 4.0 für den Industrieservice somit zu gleichen Teilen eine Vielzahl an neuen Herausforderungen wie auch Chancen zu deren Bewältigung und der Weiterentwicklung der Branche.