Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums im vergangenen Jahr hatte Hymer-Leichtmetallbau zur Suche nach der ältesten, noch in Gebrauch befindlichen Leiter aufgerufen. Als Preis winkte den Einsendern der drei ältesten Leitern der Tausch gegen ein typgleiches neues Exemplar. Die Resonanz auf die Aktion „Alter vor Schönheit“ war groß. Zahlreiche Fotoeinsendungen von Anwendern aus Deutschland und Österreich erreichten die Hymer-Firmenzentrale. Seit Ende April stehen die drei Gewinner fest. Zwei von ihnen waren jetzt der Einladung zu einer Werksführung in Wangen nachgekommen, darunter auch Franz Müller: „Am Anfang hab ich gezögert und mir überlegt, ob ich überhaupt eine neue bräuchte, denn die alte Leiter, die mein Vater sich vor Jahren gekauft hat, tut’s ja noch. Aber die pfiffige Idee dieser Aktion hat es verdient, dass man mitmacht.“

Die Experten in der Technikabteilung von Hymer-Leichtmetallbau ermittelten das Alter der auf den eingesandten Fotos abgebildeten Leitern anhand der Produktionsweise und den damit verbundenen Merkmalen. Die beiden ältesten Einsendungen sind Leitern mit innen liegendem Schraubkanal, wie er bei Hymer-Leichtmetallbau seit über 40 Jahren nicht mehr produziert wird. Diese zweimal 7-sprossige Stehleiter und 18-sprossige Anlegeleiter stammen von der Hosse-Vertriebs-GmbH aus Ingolstadt. Einsender Maximilian Weigl war zum Werksführungstermin leider verhindert, darf sich aber über die Zusendung zweier neuer Leitern freuen.

Als die beiden anderen, nur geringfügig jüngeren Leitern Anfang der 70er-Jahre gekauft wurden, hatte Unternehmensgründer Erwin Hymer nach zehnjährigem Firmenbestehen gerade Fritz Lang zum Mitinhaber von Hymer-Leichtmetallbau gemacht. An der zweimal zehn Sprossen langen Schiebeleiter von Franz Müller, die durch Farbklekse und kleinere Abnutzungserscheinungen eindeutig als häufig gebraucht gekennzeichnet ist, prangt das Hymer’sche Markenzeichen – der rote Streifen am Holm – immer noch gut erkennbar. Alle vier, nun gegen typgleiche neue Exemplare ausgetauschte Leitern, werden zukünftig als historische Stücke im Ausstellungsraum auf dem Werksgelände in Wangen die Entwicklung der Hymer-Leitern demonstrieren.