Schwindende Rohstoffe, knappe Deponieräume sowie ambitionierte Klimaschutzziele machen es unerlässlich, den hohen Ressourceneinsatz im Bauwesen neu zu überdenken. Re-Use- und Recyclingmaßnahmen von Dämmstoffen spielen dabei eine zentrale Rolle. Um Impulse für eine zirkuläre Bauweise in ganz Deutschland zu sammeln, veranstalteten die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, der Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V. (GD Holz) sowie der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) Anfang Oktober ihren ersten gemeinsamen Fachdialog als Online-Konferenz mit rund 300 angemeldeten Teilnehmenden.
Jedes Jahr fallen 200.000 Tonnen an Dämmstoffen in Deutschland an, die in der Regel einfach entsorgt werden. Hier erfordere es kreative Ideen und Initiativen von allen Baubeteiligten, um den Einsatz von re-use- und recyclingfähigen Dämmstoffen zu erhöhen.
Das Land Berlin will konsequent mit gutem Beispiel bei öffentlichen Bauvorhaben vorangehen. Neben dem im Juni 2021 verabschiedeten Abfallwirtschaftskonzept für 2030 unter dem Leitbild „Zero Waste“ wird in Zukunft auch ein umfassendes Recyclingkonzept für Neubauvorhaben verlangt. Zudem soll der Einsatz von Dämmstoffen bei öffentlichen Bauvorhaben ab 2024 verbindlich geregelt werden, wobei nur noch wiederverwendbare und recyclingfähige Dämmstoffe mit einem ambitionierten Recyclat-Anteil eingesetzt werden dürfen. Zusätzlich plant die Senatsverwaltung einen Baumarkt für gebrauchte Baumaterialien, der als Pilotprojekt im nächsten Jahr stattfinden soll.
Der Fachdialog soll 2022 fortgesetzt werden.