Dipl.-Ing. Carl Kaeser, geschäftsführender Gesellschafter der Kaeser Kompressoren GmbH, Coburg, vollendete Mitte April sein 95. Lebensjahr. Unter seiner Leitung entwickelte sich Kaeser Kompressoren zu einem der weltweit führenden Kompressorenhersteller und Druckluft-Systemanbieter. 1914 in München geboren, zog Carl Kaeser drei Jahre später mit seinen Eltern nach Coburg, wo sein Vater Carl Kaeser senior im Jahr 1919 eine Maschinenbauwerkstätte mit 20 Mitarbeitern gründete. Durch die Teilung Deutschlands nach Kriegsende sahen sich Carl Kaeser und der Familienbetrieb vor eine völlig neue Herausforderung gestellt: So war ein Großteil der Kundenbeziehungen zur Glas- und Spielwarenindustrie in Sachsen und Thüringen gleichsam über Nacht durch den Eisernen Vorhang unterbrochen worden. Das vorhandene Know-how im Motorenbau und die damalige Nachfrage-Situation führten zu der Entscheidung, künftig auch Kolbenkompressoren zu bauen. Bereits die ersten selbst hergestellten Kleinkompressoren waren ein Verkaufserfolg. Nach und nach wurde das Kolbenkompressorenprogramm bis zu 60 kW Antriebsleistung ausgebaut. 1963 übernahm Carl Kaeser die Leitung des Unternehmens. Der nächste Schritt bestand Anfang der 70er Jahre in der eigenständigen Entwicklung eines neuen Schraubenrotorprofils, des Sigma-Profils. Die damit ausgestatteten neuen Schraubenkompressoren bildeten die Basis für den weiteren Aufstieg des Unternehmens. Das neue Schraubenkompressoren-Programm wurde nach und nach erweitert und technisch optimiert – bis zur heutigen Leistungsstärke von 500 kW. Für seine Lebensleistung und seine Verdienste erhielt der Jubilar zahlreiche Auszeichnungen: So zählt er zu den Trägern des Bayerischen Verdienstordens, des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse und der Staatsmedaille für besondere Verdienste um die bayerische Wirtschaft. Darüber hinaus ist Carl Kaeser seit langem Ehrensenator der Fachhochschule Coburg und Ehrenbürger der Stadt Coburg.