Seit zehn Jahren betreiben der Industrieverband WerkMörtel e.V. (IWM) und das Fraunhofer-Institut für Bauphysik gemeinsam mit Unternehmen aus der Rohstoffindustrie und weiteren Partnern ein Projekt zur Umweltforschung. Alle Beteiligten kamen in Holzkirchen zusammen, um sich über den aktuellen Sachstand zu informieren. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Frage, wie sich Putze, Mauermörtel und Estrichmörtel auf Umwelt und Gesundheit auswirken.
„Unsere Produkte werden außen und innen eingesetzt, meistens sogar großflächig. Da liegt es auf der Hand, dass Fragen gestellt werden“, begründet IWM-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers das besondere Interesse. Welche Stoffe waschen bei Regen aus Fassadenputzen aus? Welchen Einfluss haben Innenputze und Estrich auf die Wohngesundheit? Diesen Fragen widmen sich die Mitgliedsunternehmen des IWM gemeinsam mit den Projektpartnern im Rahmen des Forschungsvorhabens und ermitteln so Verbesserungspotenziale.
Die Fakten werden in Freilandversuchen und in komplexen Laborprüfungen wissenschaftlich ermittelt. „So systematisch wurde wahrscheinlich noch kein Baustoff untersucht“, meint Dr. Dieter Marz, Leiter des zuständigen Umweltausschusses im IWM. „Unsere Erkenntnisse finden schon jetzt Eingang in die europäische Normung und die nationale Diskussion mit Gesetzgeber und Behörden. Auch das Umweltbundesamt, das Deutsche Institut für Bautechnik und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung zeigen Interesse.“
Da auf europäischer Ebene bisher kaum verwertbare Grundlagen vorliegen, komme den Ergebnissen des deutschen Forschungsprojektes eine große Bedeutung zu. „Entscheidend wird es sein, wie die Ergebnisse der Untersuchungen am Ende zu bewerten sind und welche Grenzwerte in Zukunft gelten sollen“, so Dr. Marz. „Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg.“