News

RSS-Feed

Lieferengpässe bei Titandioxid?

Die deutsche Lack-, Farben- und Druckfarbenindustrie kämpft mit stark steigenden Rohstoffkosten. Für die rund 250 Unternehmen der Branche haben sich die Preise am Weltmarkt in den letzten Monaten noch weiter erhöht und belasten das Geschäftsergebnis. Das zeigt eine Umfrage des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) unter seinen Mitgliedern. Bei Pigmenten und Lösemitteln sind die Einkaufspreise auf breiter Front gestiegen, beim wichtigen Weißpigment Titandioxid verschärfen Lieferengpässe die Situation zusätzlich. Der Preis für Titandioxid habe sich seit Sommer 2016 um über 30 Prozent erhöht.

Zum steigenden Preisniveau tragen, so der VdL, auch drastische Lieferschwierigkeiten bei: Nach dem Brand in einem finnischen Herstellerwerk und verschärften Umweltauflagen in China planen die Pigmentproduzenten weitere Aufschläge bei Titandioxid, das wegen seiner großen Deckkraft bei der Herstellung von Farben unverzichtbar ist.

„Im Moment geht es am Markt für Titandioxid gar nicht so sehr um die Höhe des Preises, sondern ob überhaupt genug Titandioxid erhältlich ist, um die Produktion unvermindert aufrechtzuerhalten“, berichtet Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer des VdL. Das Wachstum der Branche könnte durch die Preisrallye und die Versorgungsengpässe bei wichtigen Rohstoffen geschwächt werden.