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Prof. Gerd Hauser verstorben

Mitte August 2015 verstarb Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser im Alter von 67 Jahren. Von 2004 bis zu seinem Ruhestand in 2014 leitete Prof. Hauser das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und war gleichzeitig in Personalunion Ordinarius des Lehrstuhls für Bauphysik an der Technischen Universität München.

Wie kein anderer steht sein Name für Aktivitäten im Zusammenhang mit energieeffizientem und nachhaltigem Bauen. Seine Entwicklung des ersten Energiepasses zur energetischen Kennzeichnung von Gebäuden in Europa machten ihn in der Fachwelt als „Vater des Energieausweises“ bekannt. Auch auf energiepolitischer  Ebene nahm er Einfluss, indem er die Bundesregierung zu Themen wie Wärmeschutz,  Energieeinsparung und -effizienz beriet. Im Hinblick auf Innovationen im Bauwesen gab  er der Politik für Fachdiskussionen und Schwerpunktsetzung entscheidende Impulse.
 
1972 schloss Gerd Hauser sein Studium an der TUM  als Diplom-Maschinen- bauingenieur ab und begann seine wissenschaftliche Laufbahn am Fraunhofer IBP. Dort befasste er sich vor allem mit theoretischen Untersuchungen  zum thermischen Verhalten in Gebäuden. Fünf Jahre später promovierte er zum Thema  „Rechnerische Vorherbestimmung des Wärmeverhaltens großer Bauten“ im Fachbereich Baukonstruktion an der Universität Stuttgart. Im Anschluss daran arbeitete er als Oberingenieur an der Universität-Gesamthochschule Essen.

1983 erhielt Gerd Hauser eine C3-Professur für Bauphysik an die Universität Kassel. Im Fachbereich Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung dozierte er nicht nur in dem Fach Bauphysik, sondern gründete auch sein eigenes Ingenieurbüro. Zu seinen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Energieeffizienz im Gebäudesektor gehörte unter anderem die Erarbeitung von Standardwerken zur Behandlung von  Wärmebrücken. Das Vorwärtsbringen des Energiespargedankens durch seine Funktionen als Vorsitzender der Gesellschaft für  Rationelle Energieverwendung (1986), des Zentrums für Umweltbewusstes Bauen seit  2002 und des Fachverbandes Luftdichtheit im Bauwesen seit 2004 sind ihm anzurechnen.
 
2004 wurde er an die Technische Universität München als Ordinarius für Bauphysik in Verbindung mit der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP berufen, welches er gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Klaus Sedlbauer erfolgreich weiter ausbaute.