Die KfW-Bank hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bekanntgegeben, dass keine Anträge mehr im Rahmen der Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) gestellt werden können. Schon jetzt liegen mehr Anträge vor als bewilligt werden können.
Der Stopp der KfW-Bank betrifft im Wesentlichen den Bereich „Neubau“. Das im November 2021 angekündigte Ende der EH55-Neubauförderung hat zu einem „Run“ auf die Finanzmittel geführt. Allein im Zeitraum November 2021 bis heute sind nach Angaben der Bank Anträge in Höhe von über 20 Mrd. Euro Fördervolumen eingegangen. Da diese Bauprojekte noch vor der Ausführung stehen, wird sich der Förderstopp im Neubaubereich voraussichtlich erst zeitversetzt auswirken.
VDPM verurteilt Entscheidung zum Stopp der KfW-Förderung
Dazu der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM): „Unser dringendes Anliegen muss nun sein, die Förderung energetischer Maßnahmen im Bestand aufrechtzuerhalten und für die Zukunft sinnvoll zu gestalten. Dazu gehört die Vermeidung unwirtschaftlich hoher Anforderungen, mit denen die energetische Modernisierung unnötig verteuert würde. Die Förderung muss sich darauf konzentrieren, dass möglichst viele Bestandsgebäude mit einer Wärmedämmung versehen werden, damit sie anschließend ‚Niedertemperatur-ready‘ sind und mit erneuerbarer Energie beheizt werden können“, so Dr. Hans-Joachim Riechers, Hauptgeschäftsführer des VDPM. „Fördergelder, die künftig nicht mehr in den Neubaubereich fließen, sollten generell für die energetische Gebäudemodernisierung zur Verfügung stehen. Nur dann rückt das Erreichen der Klimaziele näher.“
Aktuell gibt es in Deutschland rund 42 Mio. Wohnungen, viele davon sind in energetisch unzureichendem Zustand. Der Schlüssel liegt also im Gebäudebestand. Dort hat die Dämmung der Gebäudehülle in den meisten Ausgangssituationen den höchsten Effekt auf die Senkung des Primärenergiebedarfs. „Das wiederum ist die wichtigste Voraussetzung für eine wirksame und wirtschaftliche Versorgung dieser Gebäude mit erneuerbarer Energie“, so Dr. Hans-Joachim Riechers.