Eine weltweite Verknappung bei dem wichtigsten Rohstoff zur Herstellung von wässrigen Dispersionsklebstoffen setze die deutschen Klebstoffhersteller unter Druck. Das teilt der Industrieverband Klebstoffe (IVK), Düsseldorf, mit. Nach Einschätzungen von Experten fehlen zurzeit weltweit etwa eine Million Tonnen des Rohstoffs Vinylacetat-Monomer (VAM), weshalb die internationalen Chemiekonzerne die Preise deutlich angehoben haben.
Hintergrund für die Verknappung des VAM seien Abschaltungen von mehreren Produktionsanlagen in Europa, USA und Asien zum Teil wegen Havarien oder Wartungsarbeiten. Allein in Europa fehlen rund 500.000 Tonnen VAM, das in der Klebstoffindustrie aber auch in anderen Industriebereichen wie Farben, Bau oder Textil eingesetzt wird. Dieser Rohstoff ist der wichtigste Baustein für alle Dispersionsklebstoffe, die beispielsweise in der Automobilindustrie, der Bauindustrie, der Holz- und Möbelindustrie, beim Herstellen von Papier- und Verpackungsmaterialien aber auch in Handwerk, Heim und Hobby eingesetzt werden.
Aufgrund der kritischen Versorgungslage sind die Preise für den Rohstoff VAM seit Ende 2013 in mehreren Schritten gestiegen, so dass sich die Einkaufspreise für die deutsche Klebstoffindustrie deutlich erhöht haben.
Dem Industrieverband Klebstoffe gehören aktuell 129 Klebstoff-, Dichtstoff-, Klebrohstoff- und Klebebandhersteller sowie Systempartner und wissenschaftliche Einrichtungen an. Insgesamt beschäftigt die deutsche Klebstoffindustrie 13.253 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.