Einer neuen Untersuchung aus der Schweiz zufolge werden durch Fassadenprodukte wie Putze und Farben knapp 90 Prozent weniger Biozide in die Umwelt eingebracht, als in einer früheren Studie dargestellt.
Der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL e.V.) begrüßt die Richtigstellung durch die BIOMIK-Studie 2013. Vor allem im Hinblick auf die vielfach sehr emotional geführten Diskussionen um die angeblichen Umweltbelastungen durch moderne Fassadenfarben und pastöse Putze auf Wärmedämm-Verbundsystemen könne nun mit akkuraten Daten argumentiert werden. Im Jahr 2005 hatte eine BIOMIK-Studie geschätzt, dass in der Schweiz knapp 180 Tonnen Biozide in Bauprodukten verarbeitet werden. Die aktuelle Nachfolgeuntersuchung der Hochschule für Technik Rapperswil hat diese Zahlen zum Biozidverbrauch für Putze und Farben an Außenwänden deutlich nach unten, auf nunmehr 20 Tonnen korrigiert.
Das Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) ließ die Relevanz von Bioziden und deren Verbrauchsmengen in verschiedenen Produktarten wie Filmschutzmittel für Bautenfarben und Putze, Holzschutzmittel, Schutzmittel für Mauerwerk und Antifouling-Produkte erheben. Berücksichtigt wurde Datenmaterial zahlreicher Hersteller zu den eingesetzten Wirkstoffen und verbrauchten Endprodukten.
Tatsächlich hätten, so die Schweizer Studie, die Hersteller von Fassadenprodukten beim Thema Biozide schnell gehandelt und den Stand der öffentlichen Wahrnehmung längst überholt: Die Verkapselung der Wirkstoffe habe sich im Segment der Fassadenprodukte als Standard durchgesetzt. Dadurch werde die Umweltbelastung deutlich verringert.